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Sonntag, 7. Juni 2015

Spannender DDR-"Straßenfeger" soll in Rußland neu verfilmt werden


Das „Archiv des Todes“ lebt

Rudi Kurz, der Regisseur vieler unvergessener Filme und Fernsehserien, wurde am 9. Mai 1921 in Ludwigshafen geboren. Er absolvierte das Gymnasium und studierte Schauspiel und Gesang in Mannheim. Nach Krieg und Gefangenschaft war er als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg in Altenburg, Weimar, Leipzig und Berlin tätig. 

Zu seinen Werken zählen über vierzig Theaterinszenierungen von Goethe, Schiller, Kleist, Shakespeare, Hauptmann, Friedrich Wolf u. v. a., außerdem Uraufführungen von Hedda Zinner, Hans Rehfisch, Ulrich Becher sowie Opern (u.a. Tschaikowskis „Zauberin“ und Mozarts „Figaro“). Daneben lehrte er als Hochschuldozent in Leipzig. 

Ab 1960 arbeitete er als Drehbuchautor und Regisseur. Beim Fernsehen entstanden viele Filme und Serien wie „Das grüne Ungeheuer“, „Ohne Kampf kein Sieg“, „Artur Becker“, „Ernst Schneller“, „Hans Beimler, Kamerad“ und „Der Leutnant vom Schwanenkietz“. Rudi Kurz nutzte das Abenteuergenre geschickt, um Geschichten wirksam und erlebnisreich zu gestalten. Schöpferische Phantasie in reicher Fülle und großes Wissen um gesellschaftlich relevante Fragen sind Quellen seiner Ausstrahlungskraft. Vieles hat er selbst erlebt in der Zeit der Weimarer Republik, dem Nazireich, in zehn Jahren Krieg und Gefangenschaft, in beiden deutschen Staaten und in der widerspruchsvollen Gegenwart.

Seine Arbeiten zeichnen eine hohe Spannung und große Publikumswirksamkeit aus. Sie sind erregend und mitreißend – wie u. a. die Erfolgsproduktion „Archiv des Todes“. Die Umstände sind authentisch, die Personen der Fernsehserie frei erfunden. So auch die internationale Kundschaftergruppe, die unter der Leitung eines jungen sowjetischen Oberleutnants heim Abschuß einer Transport-maschineohne Kennzeichen weitab von ihrem Zielgebiet abspringt und jeden der Kundschafter – Oberleutnant Boris, den ehemaligen polnischen Partisanen Janik, Hauptmann Ernst, den Gefreiten Heiner und Georg, einen erfahrenen kommunistischen Widerstandskämpfer – zu verantwortlichem Handeln zwingt. Die Trennung, irgendwo im okkupierten Vorland der Beskiden, darf nicht zum Scheitern eines wichtigen Auftrages führen ...

Die Serie lief u. a. auch im sowjetischen Fernsehen. "Das musikalische Motiv von Wolfgang Hohensee, das die Helden der Serie ankündigte und begleitete, war (in den 13 Wochen der Ausstrahlung im Fernsehen der DDR) zu einer Art Markenzeichen geworden. Es signalisierte die Begegnung mit historischen Begebenheiten, profilierten Charakteren, interessanten Fakten und spannenden Vorgängen. Die Spannung war wahrscheinlich das bestimmende Moment der Serie. Sie wurde sachkundig eingesetzt, prägte den Aufbau der einzelnen Teile, verselbständigte sich jedoch niemals. Es ging heiß her, jedoch stets im Sinn der Sache. Man fieberte mit den Kundschaftern, fieberte den nächsten Folgen entgegen, wurde mitgerissen, wie es nur in guten Kunstwerken möglich ist... Das Wesen der Sache, der historische Auftrag und die geschichtliche Situation, waren das Fundament der abenteuerlichen Spannungskurve. Ungeheuerliche Begebenheiten, ein breites Panorama von Figuren, Tatbeständen, Handlungsorten, außergewöhnlichen Umständen und ganz gewöhnlichen Verhaltensweisen wurden in ein realistisches Wechselspiel gebracht.“ (Irene Böhme in „FF dabei“, Nr. 15/1980)

Jetzt haben sich die Moskauer Firmen Magic Factory / Sputnik Vostok Production mit Rudi Kurz über eine Neuverfilmung seines Stoffes verständigt.


RF


Archiv des Todes - Episodenübersicht

Icestorm



 
  

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