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Donnerstag, 7. März 2024

In Erinnerung an den 78. Jahrestag der Gründung der FDJ

Frieden, Freundschaft, Völkerverständigung und internationale Solidarität  -  Fundament einer friedlichen und glücklichen Zukunft.

Vor 78 Jahren, am 7. März 1946, gründeten junge deutsche Antifaschisten die Freie Deutsche Jugend. Ihre Gründung als einheitliche, antifaschistisch-demokratische Organisation der deutschen Jugend, entsprach einerseits der geschichtlichen Erfahrung, dass die Überwindung der Spaltung der Jugendbewegung notwendig ist, um künftig gemeinsam und erfolgreich für die Durchsetzung ihrer Interessen und Ziele zu kämpfen. Andererseits bedingten die neuen Herausforderungen nach dem Sieg der Antihitlerkoalition über den vom deutschen Imperialismus ausgelösten 2. Weltkrieg ein gemeinsames Handeln aller antifaschistischen Kräfte und insbesondere der Jugend. Kam es doch nun darauf an, den Faschismus mit seinen Wurzeln auszurotten und ein einheitliches, antifaschistisch-demokratisches und friedliches Deutschland zu errichten.

Wir, Mitglieder des Arbeitskreises Geschichte der Jugendhochschule "Wilhelm Pieck", gehören, wie tausende ehemalige Mitglieder der FDJ, der Generation an, die als Kinder den Krieg, die Zerstörungen und ihre jahrelangen Folgen miterlebt haben. Emotional haben wir begriffen was Krieg bedeutet und erkannt, dass so etwas nicht wieder geschehen darf.

In Gesprächen mit Kommunisten, Sozialdemokraten, jungen Antifaschisten sowie Soldaten und Offizieren der Roten Armee erfuhren wir später das ganze Ausmaß des Krieges, die begangenen Verbrechen, das Leid und Elend und die Zerstörungen. Von ihnen erfuhren wir, wer die Verantwortlichen für den Krieg waren und was notwendig ist, damit es zu keinem neuen Krieg kommt.

Es macht uns heute noch stolz, in dem Teil Deutschlands aufgewachsen, gelernt, gearbeitet und über 40 Jahre gelebt zu haben, in dem die historische Aufgabe nach 1945, unter aktiver Mitwirkung der 1946 gegründeten Jugendorganisation, erfüllt wurde. Wir fühlen uns heute noch mit dem am 7.Oktober 1949 gegründeten Staat der Arbeiter und Bauern, den einzigen Friedenstaat in der deutschen Geschichte, auch wenn er nicht mehr besteht, verbunden. Dafür sprechen nicht nur persönliche Erlebnisse und Erfahrungen, sondern vor allem das Wissen über Anliegen und Ziele dieses Staates, seine Jugendpolitik und seine vom ersten Tag an verfolgte Friedenspolitik.

Bekräftigt wurden wir in unseren Ansichten durch die Tatsache, dass im westlichen Teil des Landes die geforderte antifaschistisch-demokratische Umgestaltung verhindert und mit der Gründung der BRD am 23. Mai 1949 Deutschland gespalten wurde.

Eine der ersten antidemokratischen Maßnahmen der Bundesregierung bestand darin, den Drang der Jugend nach Herstellung der Einheit der Jugendbewegung weiterhin zu stoppen und Forderungen der Jugend auf eine rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung, analog der vom ersten Parlament der FDJ verabschiedeten 4 Grundrechte der Jugend, zu unterbinden. Die Tätigkeit der FDJ in der BRD wurde unter Verbot gestellt und schließlich 1951 verboten.

Die Freie Deutsche Jugend betrachtete sich von ihrer Gründung an als ein Teil der sich nach 1945 herausgebildeten demokratischen Weltjugendbewegung und ihrer im November 1945 in London gegründeten Organisation, dem Weltbund der demokratischen Jugend (WBDJ). Sie bekannte sich zu den Forderungen der demokratischen Weltjugend nach Frieden, Freundschaft, Völkerverständigung und internationale Solidarität und bildeten Grundsteine ihres internationalen Handelns.

Die Hymne der demokratischen Weltjugendbewegung, das Weltjugendlied, wurde über viele Jahrzehnte zum Bindeglied eines gemeinsamen Handelns von Millionen junger Menschen, unabhängig von ihrer Nationalität, sozialen Herkunft, Sprache, Weltanschauung und Hautfarbe.

Der Text des Liedes dokumentierte nicht nur das Anliegen und Ziel der neuen demokratischen Weltjugendbewegung, sondern beachtete auch die Erfahrungen und Lehren eines jahrzehntelangen Kampfes demokratischer Jugendorganisat-ionen zahlreicher Länder.

Bereits in der ersten Strophe des Liedes heißt es:

"Jugend aller Nationen, uns vereint gleicher Sinn gleicher Mut,

wo auch immer wir wohnen,

unser Glück auf dem Frieden beruht.

In den düsteren Jahren haben wir es erfahren,

Arm war das Leben! Wir aber geben Hoffnung der müden Welt.

Unser Lied die Ländergrenzen überfliegt!

Freundschaft siegt! Freundschaft siegt!

Über Klüfte, die des Krieges Harder schuf,

springt der Ruf, springt der Ruf,

Freund, reih dich ein, dass vom Grauen wir die Welt befreien!

Unser Lied, die Ozeane überfliegt,

Freundschaft siegt, Freundschaft siegt."

Die Freie Deutsche Jugend, seit 1948 ordentliches Mitglied des WBDJ, leistete über 40 Jahre auf nationaler und internationaler Ebene eine erfolgreiche Arbeit.

Mitglieder der FDJ mehrerer Generationen trugen durch Ihre Tätigkeit dazu bei:

  • die Schäden, die Hinterlassenschaften der verbrecherischen Politik des deutschen Imperialismus nach 1945 zu beseitigen,
  • erfolgreich die antifaschistisch - demokratische Umgestaltung im Osten Deutschlands durchzuführen,
  • den Aufbau des neuen Staates, die DDR, mitzugestalten,
  • über Jahrzehnte den Frieden in Europa zu sichern.

Die FDJ trug durch ihr Wirken mit dazu bei, freundschaftliche Beziehungen zu den Völkern der Sowjetunion und deren Jugend sowie den anderen osteuropäischen Staaten wieder herzustellen, ihre Zusammenarbeit zum Nutzen ihrer Bürger zu gestalten und den Völkern der Welt das wahre, das friedliche Ansehehen des deutschen Volkes und seiner Jugend, ihre internationale Verbundenheit zu beweisen.

International unterstützte die FDJ in vielfältiger Art und Weise die Tätigkeit des WBDJ und zahlreiche demokratische Jugendorganisationen in Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien bei der Qualifizierung ihrer Funktionäre und deren Befähigung zur Gestaltung einer sinnvollen Jugendarbeit. Sie stand an ihrer Seite im Kampf für eine Verbesserung der sozialen Lage und gesellschaftlichen Stellung von Millionen Mädchen und Jungen in diesen Ländern.

Die FDJ half den neu gegründeten Jugendorganisationen in den sich vom jahrhundertlangen Kolonialjoch befreiten jungen

Nationalstaaten in Afrika, Asien und Lateinamerika bei der berufliche Ausbildung tausender Mädchen und Jungen zu Facharbeitern, dem Aufbau lebensnotwendiger Einrichtungen für die Bevölkerung dieser

Länder, dem Aufbau landeseigener ökonomischer Grundlagen für die Entwicklung einer vom Kapitalismus unabhängigen Wirtschaft u.a. mehr..

Die Hilfe und Unterstützung erfolgte sowohl in der DDR und vor Ort.

Der Einsatz von Brigaden der Freundschaft der FDJ in zahlreichen Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens fand bei der Jugend und Bevölkerung dieser Länder Achtung und Anerkennung. Ihr Wirken trug wesentlich dazu bei, neue, freundschaftliche und gleichberechtigte Beziehungen zu diesen Völkern herauszubilden und zu entwickeln.

Zu keiner Zeit hat sich die DDR, deren Bürger und die Nationale Volksarmee an Kriegen oder kriegerischen Handlungen beteiligt.

Die Mitglieder der Freundschaftsbrigaden wurden in vielen Ländern auf Grund ihrer Leistungen, Ihres freundschaftlichen Verhältnisses von der Bevölkerung liebevoll als Botschafter des Friedens im Blauhemd der FDJ bezeichnet und gewürdigt. Der Gedanke der internationalen Solidarität, das solidarische Handeln war bei den Mitgliedern der FDJ und unter der Jugend der DDR stark ausgeprägt und tagtäglich zu spüren. Antisemitismus, Rassismus, Völkerhass, Fremdenfeindlichkeit, nationale Überheblichkeit u.a.m. waren ihnen fremd.

Die DDR und ihre Jugendorganisation waren auf Grund ihrer internationalen Haltung und Tätigkeit weltweit anerkannt und geschätzt. Zweimal in der Geschichte der DDR traf sich die Jugend der Welt zu ihrem Welttreffen in Berlin, der Hauptstad der DDR. Die Bevölkerung, die Jugend und die FDJ erwiesenen sich nicht nur als würdige Gastgeber der III. (1951) und X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten (1973), sondern stellten auch ihre ausgezeichnete Organisationsfähigkeit unter Beweis.

Voller Sorge verfolgen wir heute ein zunehmendes Wiedererstarken nationalistischer und faschistischer Kräfte und deren Organisationen in nicht wenigen Ländern und das Entstehen ständig neuer Kriegsherde.

Wir verurteilen auf das Schärfste

  • die den Weltfrieden gefährdende Politik der Regierung der USA, der Europäischen Union und der NATO,
  • die im Auftrag der USA, der NATO und des Rüstungskapitals der BRD betriebene Kriegspolitik der Ampelregierung und deren Bereitschaft, Kriegshandlungen auf das Territorium der Russischen Föderation, gegen die Völker Russlands, auszuweiten.

Die von der Ampelregierung gesteuerte Außenpolitik widerspricht dem von deutschen Antifaschisten und aufrechten Demokraten nach dem Sieg über den Faschismus 1945 geleisteten Schwur:

" Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus. Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen."

Die von der Ampelregierung betriebene Außenpolitik steht im Widerspruch zu den am 12. September 1990 abgeschlossenen und nach der Ratifizierung durch die Vertragsstaaten 1991 in Kraft getretenen "2+4-Vertrag". Sie ist ein Vertragsbruch, insbesondere gegenüber dem Rechtsnachfolger der Sowjetunion, der Russischen Föderation und Betrug gegenüber dem eigenem Volk, den Bürgern der BRD.

In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Bürger der DDR und insbesondere ihre Jugend, 1990 niemals gefragt wurden, geschweige darüber entscheiden durften, die von mehreren

Generationen in der DDR erbrachten Leistungen, erworbenen sozialen Möglichkeiten und rechtlichen Errungenschaften an die kapitalistische BRD abzutreten - einem Staat, dessen Grundgesetz (Verfassung) zu keiner Zeit mit den Bürgern beraten und vom Volk beschlossen wurde.

Politikerinnen und Politiker, die dem Schwur, den Willen von Millionen Deutscher vorangegangener Generationen und deren Leistungen nach 1945 zuwider handeln, den Friedenswillen, die Interessen und Ziele der absoluten Mehrheit der heutigen Bürger der BRD nicht respektieren, den Vertragsbruch unterstützen, sollten sofort ihr Mandat, ihre Funktion niederlegen und abtreten. Sie haben kein Recht, im Namen des deutschen Volkes zu sprechen.

Tagtäglich bestätigt sich die geschichtliche Erfahrung

Frieden, Freundschaft, Völkerverständigung und internationale Solidarität sind Voraussetzung und Bedingung, um dem eigenem Volk und allen Völkern der Erde eine erfolgreiche und glückliche Zukunft zu garantieren.

Vom 1. bis zum 7. März d.J. richten wir unsere Blicke, verweilen wir mit unseren Gedanken und Hoffnungen in dem schönen Erholungsort Sotschi am Schwarzen Meer, in der Russischen Föderation. Möge das dort stattfindende Weltjugendfestival dazu beitragen, der einst erfolgreichen demokratischen Weltjugendbewegung für Frieden, Völkerverständigung, Freundschaft und internationale Solidarität neue Impulse zu verleihen, um das Werk vorangegangener Generationen aufrechter Demokraten und Friedenskämpfer erfolgreich fortzusetzen.

Wir wünschen den Initiatoren und Organisatoren des Weltjugendfestivals, unseren russischen Freunden, mit den uns eine jahrzehntelange herzliche Freundschaft verbindet, viel Erfolg.

Laßt die Hymne der Weltjugend, über Jahrzehnte in unterschiedlichen Sprachen und von mehreren Generationen junger Friedenskämpfer und demokratisch gesinnter junger Menschen in allen Ländern unserer Erde gesungen, wieder lautstark erklingen. Der Tradition der Weltfestspiele der Jugend und Studenten folgend soll sich die friedliebende Jugend international zusammenfinden, ihre Gedanken und Erfahrungen eines gemeinsamen Kampfes austauschen und voller Zuversicht einer friedlichen und glücklichen Zukunft entgegen sehen.

Erinnert sei an die Worte des Freundes der Jugend, dem Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, anlässlich der Eröffnung der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1951 in der Hauptstadt der DDR, Berlin :

"Für den Frieden der Welt bis zum Äußersten zu kämpfen - das ist das große Gelöbnis dieser III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin. Die Jugend der Welt für die Werke des Friedens zu begeistern, das ist die Aufgabe, die ihr mit in Eure Heimat nehmt".(Vgl. Wilhelm Pieck, An die Jugend, Verlag neues Leben, Berlin 1955,Seite 172 -176 )

Seine Forderung hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil! Angesichts der drohenden Gefahr eines neuen Weltkrieges, eines möglichen atomaren Krieges, ist ihre Beachtung notwendiger denn je. Den Mädchen und Jungen der BRD und ihren demokratischen Jugendorganisationen empfehlen wir, unterstützt das Weltjugendfestival in Sotschi, dessen Anliegen und Vorhaben.

Es geht um Eure Zukunft sowie die Eurer Kinder und Kindeskinder.

Erhebt Eure Stimme, Euren Protest gegen die Politik der Kriegstreiber. Protestiert gegen deren menschenfeindliche und den Frieden gefährdende Politik. Lasst Euch nicht für eine solche Politik missbrauchen.

Reiht Euch ein in die sich ständig erstarkende Weltfriedensbewegung. Erneut fordern wir die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die Bundesregierung auf:

  • alle Rüstungslieferungen in die Ukraine und andere Länder sofort einzustellen,
  • Einfluss darauf zu nehmen, dass die derzeitigen verantwortlichen Politiker der Ukraine zum Verhandeln und zur Realisierung der bereits 2014 und 2015 getroffenen Vereinbarungen veranlasst werden,
  • alle Sanktionen gegenüber der Föderation Russland aufzuheben und Wirtschafts- und Handelsbeziehungen anzustreben, die den Interessen und Bedürfnissen unserer beiden Völker und Ländern entsprechen. Weder die USA noch die EU haben das Recht, dem deutschen Volk vorzuschreiben, mit welchen Ländern es friedliche Wirtschafts- und Handelsbeziehungen unterhält,
  • alles zu unternehmen, dass die Erdgasleitungen Nord-Stream 1 und 2 wieder in Betrieb genommen werden,
  • die beschlossenen Hochrüstungsmaßnahmen sofort einzufrieren und alle im Ausland stationierten Bundeswehrsoldaten zurück zu kommandieren,
  • die Forderungen Russlands auf Gewährung ihrer Sicherheit zu unterstützen und für den sofortigen Abzug der NATO-Truppen an den Grenzen der Russischen Föderation einzutreten,
  • die auf dem Territorium der BRD sich befindenden Atomwaffen zu entfernen, den Abzug aller ausländischen Truppen zu fordern, ihre militärischen Einrichtungen zu schließen und den Austritt der BRD aus der NATO vorzunehmen.

Nicht "Kriegstüchtigkeit", so lehrt uns die Geschichte, sondern Friedens-tüchtigkeit, ist Voraussetzung und Bedingung, um die Gefahr eines Krieges heute und für immer abzuwenden.

Erinnern wir uns stets der mahnenden Worte von Berthold Brecht:

"Wer die Wahrheit nicht kennt, ist ein Dummkopf. Wer die Wahrheit kennt und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher."

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