Hammer, Zirkel, Ährenkranz - Wo bist du geblieben? |
Der Schlossplatz (später Marx-Engels-Platz) war bis 1950 durch das Berliner Stadtschloss bebaut. Dieses Gebäude wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Die Regierung der DDR liess die Ruine des Gebäudes im Jahre 1951 sprengen. Lange Jahre lag der Platz als große Brache, wobei so ein sehr wichtiger Punkt in Berlins Mitte ohne wesentliche Nutzung war. Am Anfang der 70-er Jahre wurde der Beschluss gefasst diesen Stadtraum zu bebauen. Es begann die Planung für ein modernes Haus des Volkes an diesem Ort. In der Zeit von 1973 - 1976 wurde der Palast der Republik gebaut. Das Gebäude wurde am 23.04.1976 eröffnet und fand von Anfang an regen Zuspruch bei der Bevölkerung. In dem Gebäude, das ein multifunktionales Kultur- und Begegnungszentrum war, befanden sich ein Theater, ein großer modener Veranstaltungssaal, mehrere Restaurants und Bars, Sportanlagen und der Jugendtreff. Ein kleiner Teil des Gebäudes wurde durch die Volkskammer der DDR genutzt. Am 07.10.1989 fanden im großen Saal des Palastes der Republik die Feierlichkeiten zu vierzigsten Jahrestag der Gründung der DDR statt. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass dies der letzte Geburtstag der DDR sein sollte.
Im September 1990 wurde der Palast der Republik wegen Asbestverseuchung geschlossen. Lange Jahre stand das Gebäude leer, sodass ein schleichender Verfall begann. Als Vorbereitungsarbeiten auf die notwendige Asbestsanierung wurde das Gebäude komplett beräumt. Die Asbestsanierung fand bis zum Jahre 2003 statt, wobei das Gebäude danach für neue Veranstaltungen hätte hergericht werden können. Dies geschah provisorisch für Zeit der Zwischen-nutzung des Palastes. Die Veranstaltungen im Rahmen dieser Nutzung fanden in den Jahren 2004 und 2005 statt, wobei die Aktionen sehr regen Zuspruch fanden. Leider wurde trotz der großen Erfolge der neuen Nutzungsform am 19.01.2006 der endgültige Abriss durch den deutschen Bundestag beschlossen, und ab dem 20.01.2006 damit begonnen und Ende 2008 beendet.
Mit dem Abriss des Palastes der Republik wurde wieder ein "ungeliebter" Teil der DDR Geschichte beseitigt und dies obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung (Umfrage der Berliner Zeitung im Januar 2006) gegen diesen Abriss war. Langjährige Proteste und die Meinung prominenter Fachexperten wurden von den politisch Verantwortlichen über Jahre missachtet. Zum Palastabriss wurden natürlich Beschlüsse des deutschen Bundestages gefasst. Doch Politiker und Volksvertreter, von denen die Mehrzahl die die großartigen Möglichkeiten dieses in Europa einmaligen Volkhauses persönlich nicht kannten, haben wider besseres Wissen und ohne überzeugende Nutzungskonzepte entschieden. Dabei wurden Artikel des "Einigungsvertrages" bewusst außer Acht gelassen. Daran haben auch ehemalge "Bürgerechtler" und Oppositionelle der DDR ihren Anteil. Heute mit lukrativen Ämtern und Funktionen bedacht, beteiligten sie sich in blindem Hass an diesem Zerstörungswahn. Der Abriss war politisch motiviert und ist somit Teil einer bewusst betriebenen Geschichtsentsorgung und - verfälschung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch Absenden des Kommentars erkläre ich mich einverstanden, dass meine eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Mir ist bekannt, dass ich meine Einwilligung jederzeit widerrufen kann. Der weitergehende Datenschutzhinweis für Kommentare befindet sich im Impressum.