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Dienstag, 2. August 2011

Uniformordnung Deutsche Post der DDR 1976

Zur Einführung einer vervollkommneten Uniform für die Mitarbeiter der Deutschen Post

Für Fragen der Uniform haben viele Postler Interesse. In den vergangenen Jahren wurden dazu schön viele Vorschläge und Anregungen an das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen, an den Zentralvorstand unse­rer Industriegewerkschaft Transport- und Nachrichtenwesen oder an zen­trale Staatsorgane gerichtet. Entsprechend den volkswirtschaftlichen Mög­lichkeiten war das Veranlassung, die bisherige Uniform zu verändern und zu vervollkommnen.
Es geht dabei darum, den Mitarbeitern der Deutschen Post eine Uniform zur Verfügung zu stellen, die moderner gestaltet ist. Das heißt, dass sie in ihrem Gewebe, im Schnitt, in der Farbe und der Gestaltung den heutigen Erforder-nissen, vor allem in der Dienstdurchführung, besser entspricht als die bisherige Uni­form. Diese wurde ja bekanntlich im Jahre 1960 auf der Grundlage der Verordnung über die Pflichten und Rechte der Mitarbeiter der Deut­schen Post (PDVO) eingeführt.


Worin bestehen die Verände­rungen und Verbesserungen ge­genüber der bisherigen Uniform ?
Die neue Uniform ist wesentlich tragefreundlicher. Als Gewebeart wurde das nach DDR-Standard derzeit beste Gewebe ausgewählt. Die bisherige Kombination der tinten­blauen und schwarzen Farbe wurde durch einen blaugrauen Farbton er­setzt. Der konventionelle Schnitt wurde modernisiert, ohne den Uni­formcharakter zu ignorieren.
Zweckmäßiger wird die Uniform durch diese Veränderungen. Der tintenblaue oder schwarze Stoff war vor allem bei Tätigkeiten, bei de­nen relativ viel Staub auftritt, un­praktisch. Für Arbeiten am Schalter oder an technischen Anlagen waren andererseits die Kostümjacke oder das Sakko unbequem. Hier gibt es künftig, Uniformteile, die bequemer sind, zum Beispiel die Weste (für Frauen und Männer), unter der auch Pullover getragen werden können, und Kleiderröcke.
Verändert wurde auch die Kenn­zeichnung der Dienstränge. Einmal wird künftig auf dem linken oberen Teil des Ärmels der Oberbekleidung (in kleinerer Ausführung auf Westen und Trägerröcken) das Symbol der Deutschen Post. umgeben von einem stilisierten Eichenlaubkranz und den Buchstaben „DDR" getragen; zum anderen werden die Dienst­ränge nicht mehr durch Kragenspie­gel, sondern durch entsprechende Streifen, Sterne und stilisierte Eichenblätter auf dem unteren Teil des linken Ärmels der Uniform­jacke dargestellt. Es entfällt auch die bisherige Unterteilung der Effekten in silber- und goldfarbig. Emblem, Dienstrangabzeichen und Mützen­kordel sind in einem einheitlich goldfarbenen matten Ton gehalten. Die Zugehörigkeit zur jeweiligen Ranggruppe wird durch die unter­schiedliche Zahl und Breite der Strei­fen deutlich, Soweit in Kürze zur Gestaltung Uniform.
Mit der vervollkommneten Uniform sind weitere Neue­rungen verbunden.

Was ist noch verändert oder neu?
 
Die bisherige Uniform spricht von zum Tragen der Uniform „verpflichteten“ und „berechtigten" Mitarbei­tern. Die einen sollten die Uniform ständig tragen, die anderen zu be­stimmten Anlässen. Das führte zu Unklarheiten. Deshalb wird in der neuen Uniformordnung geregelt, dass alle Mitarbeiter verpflichtet sind, die Uniform zu tragen. Das heißt, dass Mitarbeiter, die ständig im Publikumsverkehr oder im Außendienst tätig sind, die Uniform ständig tra­gen. Mitarbeiter ohne Publikumsverkehr und ohne Außendienst tragen sie zeitweilig. Mit der veränderten Uniform und den Komplettierungs­möglichkeiten wurden dafür die Be­dingungen verbessert und der Notwendigkeit Rechnung getragen, eineinheitlich als Postler aufzutreten.
Bekannt ist ja, daß bei Katastophenfällen oder in der Landes- und Zivilvertei-digung die Deutsche Post wichtige Aufgaben zu erfüllen hat. Mit der neuen Uniform sind alle Mitarbeiter in die Lage versetzt, bei der Erfüllung dieser Aufgaben oder im Zusammenwirken mit anderen Organen einheitlich in Uniform auf­zutreten, Das bei besonderen An­lässen alle Mitarbeiter durch das Tragen der Uniform dazu beitragen, die Einheit und Geschlossenheit des sozialistischen Nachrichtenwesens der DDR in der Öffentlichkeit zu demon­strieren, ist eine Selbstverständlich­keit.

Aus welchen Teilen besteht die vervollkommnete Uniform?
Zur Uniform-Grundausstattung gehören für

Frauen: Kostüm (Jacke, Rock), weiße Bluse, Krawatte, Hutmütze, Wettermantel, Wintermütze;

Männer: Anzug (Jacke, Hose). wei­ßes Hemd, Krawatte, Schirmmütze, Wettermantel, Wintermütze.

Für beide ist als Winterbeklei­dungsstück eine Kutte vorgesehen, die jedoch nur nach den Liefermöglichkeiten unserer Industrie zur Verfügung gestellt werden kann. Bis dahin ist es notwendig, die bisheri­gen Wintermäntel und Joppen zu tragen.


Als Uniformkomplettierungsteile sind vorgesehen:

Für Frauen: Kleiderrock, Weste. Hose, Keilhose, Pullover mit lan­gen und kurzen Ärmeln, Kittel,

Für Männer: Weste. Keilhose. Pull­over mit langen und kurzen Ärmeln, Latzhose und Blouson für Produktionsarbeiter Fernmeldebau, Kittel.

Zu volkswirtschaftlichen Aspekten
Für die neue Uniform tritt kein Mehraufwand ein. Die Teile der künftigen Uniform treten an die Stelle der bisherigen. Verbesserte Gewebequalität und zweckmäßigere Farbe werden zu verbesserten Trage­eigenschaften führen. Die neuen Dienstrangabzeichen werden im Ge­gensatz zu den alten voll maschinell gefertigt, die einheitliche Farbe ver­einfacht die Lager-haltung und ermöglicht die Produktion großer Serien. Schließlich sichert die schrittweise Einführung, dass vorhandene Bestände bisheriger Uniformteile weitgehend aufge­braucht werden können, so dass auch hier kein unvertretbarer Aufwand eintritt.
Die Ausstattung erfolgt wie bisher auf der Grundlage von Bezugsein­heiten. Ständig Trageverpflichtete erhalten monatlich 15, also im Jahr zehn Bezugseinheiten mehr als bis­her, zeitweilig Verpflichtete monat­lich 10. Die bisherigen Regelungen (Vorgriff usw.) bleiben bestehen.
Die Beteiligung an der Bezahlung mit Kostenanteilen bleibt wie bisher. Diese Anteile betragen etwa ein Prozent des monatlichen Brutto­einkommens, höchstens jedoch 10 Mark. Obwohl die Kostenanteile bereits 1960 festgelegt wurden, blei­ben sie unverändert. Die Differenz zum tatsächlichen Preis, auch in der verbesserten Qualität, trägt die Deutsche Post. Mitarbeiter, die bis­her keine Kostenanteile zu zahlen hatten, erhalten auch die neue Uni­form kostenlos.
Die Neuregelung sieht vor, dass Mitarbeiter, die ihre Anteile für die Uniformausstattung in der geforder­ten Höhe gezahlt haben, mit der wei­teren Zahlung aussetzen können. Bei Neubezug muss die Zahlung wieder aufgenommen werden. Auf Wunsch können die gesamten Anteile beim Bezug der Uniform auch einmalig gezahlt werden.

Was noch zu sagen ist
Der vom Sekretariat des ZK der SED am 28. 6. 1976 und vom Präsidium des Ministerrates der DDR am 12.7.1976 bestätigten Einführung der neuen Uniform gingen umfang­reiche Aussprachen, Arbeiten und Trageversuche voraus, ebenso Ver­handlungen mit den zuständigen Or­ganen der Produktion. Mit der Ein­führung wird im 2. Halbjahr 1978 in der Hauptstadt der DDR, Berlin, be­gonnen. In unserem Bezirk ist im Jahre 1978 mit dem Beginn der Ein­führung zu rechnen.
Die Grundsätze für den Bezug und das Tragen der vervollkommneten Uniform werden in einer neuen Uni­formordnung geregelt, die ab 1. Ok­tober 1976 in Kraft getreten ist. Aus den vergangenen Jahren ist die Erkenntnis bewiesen, dass die Uniform ein wichtiges Mittel zur Fe­stigung von Ordnung, Disziplin und Sicherheit im Post- und Fernmelde­wesen ist. Die Einführung der neuen Uniform, mit der vielen Vorschlägen und Eingaben entsprochen wurde, ist eine Möglichkeit, die Wirkung der Uniform weiter zu erhöhen und Geschlossenheit und Qualität unseres sozialistischen Nachrichtenwesens auch in seinen Leistungen überzeu­gend zu demonstrieren.

(Quelle: Sozialistische Post 1976 - Uniformordnung)










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