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Donnerstag, 26. Januar 2012

Magnus Poser - Ein Kämpfer gegen den Faschismus!


Wir erinnern in diesen Tagen an einen kommunistischen antifaschistischen Widerstandskämpfer aus Thüringen, an Magnus Poser. Er bleibt uns unvergessen als einer der führenden und unbeugsamen, seiner Kommunistischen Partei Deutschlands treu ergebenen Genossen, die selbstlos für die Lebensinteressen des werktätigen Volkes während der barbarischen faschistischen Diktatur in Deutschland eintraten.
Am 26. Januar 1907 in Jena geboren, ein Arbeiterkind, wuchs er noch unter erdrückenden Bedingungen im Kaiserlichen Deutschland auf und reifte in den 1920er Jahren zu einem jungen Mann heran, der nicht nur seine berufliche Lehrzeit im Tischlerhandwerk absolvierte sondern sich auch politisch engagierte.

Im Arbeitermilieu lernte er die kapitalistischen Verhältnisse in ihrem Wesen zu begreifen und sich gegen Ausbeutung wie Unterdrückung zu wehren. Im Jahre 1922 wurde er Mitglied im Deutschen Holzarbeiterverband, bestätigte sich in einer Oppositions-gruppe der sozialdemokratischen Jugend-bewegung in Jena und stand in Kontakt zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD). Mit allen Mitgliedern seiner Gruppe trat er alsbald zum KJVD über.

Mit vielen seiner jungen Berufskollegen ging er – so wie es damals üblich war – auf Wanderschaft, gelangte in die Schweiz, zog weiter durch Österreich, Dänemark, Finnland, ja sogar durch einige Regionen der Sowjetunion. Nach seiner Heimkehr war er längere Zeit arbeitslos, fand dann aber einen Arbeitsplatz in den Zeiss-Werken-Jena. Politisch betätigte sich Magnus Poser im Verband proletarischer Freidenker Deutschlands und fand schließlich den Weg zur KPD Ernst Thälmanns. Das war im Jahre 1928.

In diesen Jahren kam er bereits in politischen Konflikt mit der „Obrigkeit“, die ihn 1931 für einige Monate ins Landgerichtsgefängnis Weimar sperrte. Nach seiner Freilassung meldete er sich in seiner Parteiorganisation zurück. Nunmehr wurde ihm die Leitung der Agitations- und Propagandaarbeit des Unterbezirks der KPD Jena übertragen.

Nach der Errichtung der faschistischen Diktatur oblag ihm die Umstellung der Parteiarbeit auf die Tätigkeit unter den Bedingungen der Illegalität. Ende November 1933 wurde er verhaftet und zu 2 Jahren und 3 Monaten verurteilt. Die Faschisten kerkerten ihn in der Strafanstalt Ichtershausen (nähe Arnstadt) ein. 1936 entlassen, setzte er unbeirrt und ungebeugt seine Arbeit für seine Partei fort. In Jena schuf er in den Jahren nach 1937 eine antifaschistische Widerstandsorganisation der KPD, die auch von Jung-sozialisten, Arbeitersportlern und weiteren demokratischen Kräften unterstützt wurde.

Um die Neujahrstage 1942 herum kam es zu einer Begegnung zwischen Magnus Poser und Theodor Neubauer, der bis 1933 Reichstagsabgeordneter der KPD war, an der illegalen Tagung des ZK der KPD am 7. Februar 1933 in Ziegenhals bei Berlin teilgenommen hatte und nunmehr die Instruktionen des Thälmannschen ZK in die Praxis umsetzte. Neubauer, der 17 Jahre ältere und politisch weit Erfahrenere, fand in Poser einen aktiven Mitkämpfer und Klassenbruder und damit eine Gewähr für Zuverlässigkeit im Widerstandskampf.

Beiden gelang es schließlich, neue Parteizellen zu schaffen und Bündnispartner aus den Reihen der SPD zu gewinnen. Das war erfolgreiche antifaschistische Volksfrontpolitik in Aktion. Beiden gelang es ebenso, wieder eine Bezirksleitung Thüringen der KPD aufzubauen, die auch unter illegalen Kampfbedingungen den antifaschistischen Widerstandskampf verstärkte. Mit Posers aktiver Hilfe wurden schließlich stabile Verbindungen nach und in Berlin-Brandenburg, Magdeburg-Anhalt und Sachsen hergestellt. Damit gelang es, wieder eine unter Führung des ZK der KPD stehende operative Leitung für Fortschritte im antifaschistischen Kampf in Deutschland aufzubauen.

Magnus Poser hat in allen, auch in den schwierigsten Situationen, so viel Mut und Kraft aufgebracht, um die Partei wirkungsvoll und aktionsfähig zu halten. Das sind unschätzbare Verdienste, die uns auch heute noch als ein zu erfüllendes Vermächtnis gelten.

Am 14. Juli 1944 ist Magnus Poser von faschistischen Häschern in Weimar überwältigt und verhaftet worden. An diesem Tage ist auch Theodor Neubauer der Gestapo in die Hände gefallen und später vom „Volksgerichtshof“ der Nazis zum Tode verurteilt am 5. Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet worden. Magnus Poser hat ein gleiches Schicksal erleiden müssen. Er versuchte in der Nacht vom 20. Zum 21. Juli 1944 zu entfliehen und seinen Peinigern zu entkommen. Dabei wurde er von seinen Bewachern mit fünf Schüssen schwer verwundet, ins KZ Buchenwald verschleppt und dort dem Tode überlassen. Das war nicht anderes als brutaler Mord an einem Wehrlosen.

Für uns ist Magnus Poser einer der proletarischen Helden, die als kommunistische Kämpfer ihr Leben einsetzten für ein friedliches Leben in einem humanistischen Staatswesen, wie es nach der totalen Niederlage des faschistischen deutschen Imperialismus mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik im Oktober 1949, mit dem antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau und dem Übergang zum Sozialismus eingeleitet wurde.
Menschen wie Magnus Poser werden unvergessen bleiben und auch künftig geachtet werden. Möge das auch in Thüringen geschehen, der Heimat von Magnus Poser.

Günther Bandel

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In der DDR wurde der antifaschistische Widerstandskampf Magnus Posers an vielen Stellen gewürdigt.

U.a. wurden die Polytechnische Oberschulen in Jena, Frauenprießnitz, Ottendorf (Thüringen), Niederpöllnitz, Saalfeld, Bad Salzungen, Gera, Lengfeld (Thüringen), Lippersdorf-Erdmannsdorf, Bürgel (Thüringen) und Zella-Mehlis nach ihm benannt. Berufsschulen mit seinem Namen gab es in Delitzsch und Zwochau.

Den Traditionsnamen „Magnus Poser“ trugen die 13. VP-Bereitschaft in Meiningen und weiterhin die Raketenabteilung 11 der 11. mot. Schützendivision der NVA in Hermsdorf ab dem 1. März 1968.

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